Historie
Historie der Linden-Apotheke in Ammerbuch - Entringen
Vergangenheit und Gegenwart
Im Jahr 1950 erhielt Apotheker Artur Gundlach vom Regierungspräsidium Süd-Württemberg-Hohenzollern in Tübingen die Konzession im Raum Unterjesingen – Pfäffingen eine Apotheke zu betreiben. In der damaligen Zeit gab es für die Apotheken noch nicht die allgemeine Niederlassungsfreiheit, sondern der Staat vergab die Apotheken nach einem besonderen Schlüssel. Apotheker Gundlach hatte in Landeck (Pommern) bereits eine Land-Apotheke besessen. Er wurde 1942 zum Sanitätsdienst der Wehrmacht eingezogen und geriet 1944 in russische Gefangenschaft aus der er erst 1949 heimkehrte.
1952 wurde die Apotheke am Bahnhof im jetzigen Nachbargebäude Elektro-Hofer eröffnet. Der Bauherr Karl Hofer war während der Bauzeit bei der Ausübung seines Berufs tödlich verunglückt und wer sich an die damalige Zeit erinnert weiß, wie schwierig, auch finanziell, die Gründungsphase war. Pfäffingen zählte damals knapp 800 Einwohner!
Im Laufe der 50er Jahre wurden die Apothekenräume aber zu klein und deshalb wurde 1963 die Apotheke an den heutigen Standort verlegt.
Diese Verlegung wäre heute sicher nicht mehr möglich! Aber in der Nachkriegszeit war das Leben in der Bundesrepublik lange noch nicht durch so viele Vorschriften, Verordnungen und Gesetze eingeengt wie heute. Straßenbauamt, Bundesbahn, Landratsamt ,Regierungspräsidium Tübingen und vor allem das Bürgermeisteramt von Pfäffingen (die stellvetr. Bürgermeister Öhler u. Schumacher mit ihrem Gemeinderat) haben die überaus schwierige Verlegung ausdrücklich unterstützt und auch die Nachbarn haben der notwendigen Verlegung eines Weges sofort zugestimmt!
Seit 1978 ist Fachapotheker für Offizin-Pharmazie Dr. Peter Gundlach, der nach Studium und Promotion in Bamberg, Tübingen und Berlin , nach Vertretungen in verschiedenen Apotheken Westdeutschlands und nach seiner Wehrpflichtzeit die er bei der Sanitätsakademie der Bundeswehr in München, der chemischen Untersuchungsstelle in Stuttgart und dem Sanitätsamt in Bonn absolvierte, Inhaber der Apotheke am Bahnhof. Er ist seit 1971 verheiratet mit der Apothekerin Gabriele Gundlach, die 2001 die Linden Apotheke in Ammerbuch-Entringen eröffnet hat. Das Ehepaar Gundlach hat drei erwachsene Töchter von denen zwei ebenfalls Pharmazie studiert haben und als Apothekerinnen mitarbeiten und die dritte promovierte Juristin ist.
Von 1952 bis 2001 war die Apotheke am Bahnhof von der Landesapothekerkammer zur ständigen Dienstbereitschaft verpflichtet worden. Während dieser Zeit konnte vielen Menschen aus dem Ammertal und Umgebung auch außerhalb der normalen Öffnungszeiten mit Rat und Tat geholfen werden. Im September 2001 wurde die Apotheke von der Aufsichtsbehörde dem Tübinger Notdienstturnus zugeordnet.
Im Laufe der Zeit hat sich die Apotheke am Bahnhof zu einem wichtigen Dienstleistungs- und Wirtschaftsfaktor entwickelt. So wurden seit der Gründung bis heute 55 Pharmazeutisch Kaufmännische Angestellte, 5 Pharmazie Praktikantinnen (angehende Apothekerinnen ) und 3 PTA Praktikantinnen ausgebildet. Außerdem wurde die Apotheke am Bahnhof von der Landesapothekerkammer die Ermächtigung als Weiterbildungsstätte auf dem Gebiet der Offizin-Pharmazie verliehen.
Bei den täglichen zahlreichen Kontakten mit unseren Kunden werden wir im Laufe eines Jahres von mehreren zigtausend Menschen besucht.
Wir sind sehr dankbar und auch ein wenig stolz darauf, dass wir in all den Jahren vielen Menschen helfen , und die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung sicherstellen konnten.
Ausblick:
Nicht zuletzt durch die langen Schließzeiten der Schranken am Bahnübergang (pro Std. min.8 Min.) hat der jetzige Standort an Attraktivität verloren. Aber auch die Apothekenräume entsprechen nicht mehr den Anforderungen der Zeit.
Deshalb wurde seit 1998 die Verlegung der Apotheke geplant. Im März 2002 wurde der Grundstein zu einem neuen Ärztehaus mit einer Apotheke in Bahnhofsnähe gelegt. Die Firma AMH hat das Projekt in beeindruckender Weise bis zum April 2003 fertig gestellt.
Nachdem die Pharmazieräte Dr. Wittlinger und Beck vom Regierungspräsidium in Tübingen eine Abnahme-Besichtigung der Neuen Apotheke durchgeführt hatten, konnte die Apotheke am 5. Mai 2003 im neuen Gebäude mit eigenem Parkplatz eröffnet werden.
Die „neue“ Apotheke am Bahnhof hat in der Zwischenzeit in dem neu entstandenen Einkaufs- und Gesundheitszentrum in Bahnhofsnähe ihren festen Platz gefunden und wird von der Bevölkerung gerne angenommen.
Als „ Gewerbebetrieb“ ist die Apotheke am Bahnhof gewerbesteuerpflichtig und beteiligt sich damit erheblich an den Steuereinnahmen der Gemeinde Ammerbuch. Außerdem bieten sowohl die Apotheke am Bahnhof in Pfäffingen, als auch die Linden Apotheke in Entringen als qualifizierte Ausbildungsbetriebe interessierten jungen Menschen die Ausbildung zur(m) Pharmazeutisch Kaufmännischen Angestellten.
Historie unserer Apotheke